Die Idee zu diesem Projekt entstand beim Hantieren mit Schere, Kleber und Papier – der klassischen Bastelarbeit also. Mehr oder weniger absichtlich geriet uns dabei eines dieser billigen Textbündel mit der Burg zwischen die Finger. Zusammen mit der Schere in der Hand drängte sich folgende Frage auf: "Was passiert eigentlich mit so einem Text, wenn wir ihn zerschneiden und mit einem anderen Text gleicher Machart neu kombinieren?"
Wie wirkt sich diese papierne Collagetechnik inszeniert als Kurzfilm auf die Charaktere und den Plot der Geschichte aus? Sind die Erzählmuster der einzelnen Texte womöglich so ähnlich, dass ein mash up zweier Texte nicht mal auffällt? Oder entsteht lyncheske Verwirrung, die allein durch diese Technik die sonst so klare Struktur solcher Texte unauflösbar macht?
Der erste Film dieses experimentellen Projektes, "Von Luft und Liebe", kombiniert zwei in ihrer Handlung sehr ähnliche Liebes-Romane miteinander – die Texte wurden durch den Reißwolf gejagt, der so entstandene neue Text wurde mit all seinen Lücken und Unklarheiten inszeniert, wobei die verschiedenen Figuren der ursprünglichen Texte durch jeweils eine Rolle wiedergegeben wurden. Ein spannender Kontrast entstand dabei auch durch die Wahl des Drehortes, der die Handlung immer wieder in den romantischen Hintern zu zwicken scheint. Herausgekommen ist Folgendes:
fertiger Film:
von "Luft und Liebe"
Der Kurzfilm entstand 2010 im Rahmen das Kino Gieno Kabaretts in den Räumen des alten Schlachthofes Dresden.
Da unsere Materialien in geradezu unerschöpflicher Menge vorhanden sind und auch in allerlei Genren zu finden sind haben wir in einem weiteren Versuch den bisher verwendeten Textstücken wahllos ausgerissene Seiten aus einem Sammelband von Schauerromanen beigefügt.
Der Mixer angeschaltet und plötzlich finden sich die intrigante Elena und ihr royaler Liebhaber Lukas im Zentrum einer mysteriosen Verschwörung rund um ein Katzenmumie.
fertiger Film:
von "Halt mich in der Nacht"
Der Film entstand 2012 zum Kino Kabarett in Podrosche(Lausitz)
