Der Text "eine dekadenz" entstand im Frühjahr/Sommer 2009 und ist eine Collage aus Motiven von Max Frischs "Graf Öderland" und den Bildern des "Panthers" von Ringelnatz.
Das Motiv der Gefangenschaft im Alltag dient als Ausgangspunkt. Wie kann man mit deren Erkenntniss Leben. Der Protagonist, ein wohlsituierter Beamter, wagt den radikalen Bruch und verlässt seinen Kokon der alltäglichen Sicherheiten. Auf seinem Ausbruch begegnen ihm verschiedene Gefangene. Ihnen bietet er die Freiheit - für die er bereit ist alles zu tun. Aber nicht alle sind bereit diese Angebot in seiner ganzen Radikalität anzunehmen. Es bleibt für den Protagonisten bei einer Episode. Er ist wieder zurück, alles scheint unverändert. War es nur ein Traum?
Mit der Methode der Collage werden die verschiedenen Sehnsuchtsmotiven, die aggressiven Momente des Plots von "Graf Öderland" und die melancholisch resignativen Grundhaltung des "Panthers" kontrastiert. Aber auch in diese starken Bilder und Gesten bleibt "eine dekadenz" im Grunde hoffnungslos. Trotz euphorisch ungestümen Aufbruchs eines Grafen mit der Axt in der Hand bleibt letztendlich nur der müden Blicke durch die Stäbe des Gefängnisses.
Dramaturgisch wurde dieser Text zu einem Stumm Kurzfilm verarbeitet. Die Kontraste Traum und Wirklichkeit werden dabei in schwarz/weißen Sequenzen bebildert und von expressionistischer Livemusik begleitet.
Aufnahme und Premiere fand September 2009 in Berlin statt.
Link zum Film folgt noch
Stummfilm mit Untertiteln und Livemusik, Uraufführung 2009 ,Länge: